Sunbeam Alpine Harrington Le Mans

Im Oktober 1961 wurde auf der Earls Court Motor Show ein äußerst attraktives Sportcoupé vorgestellt, der Harrington «Le Mans». Der Typ «Le Mans» war eine Weiterentwicklung des Sunbeam Harrington, einem, von Harrington Coachbuilders, handgefertigten Hatchback auf Basis des Sunbeam Alpine. Einige Alpine Harrington nahmen am 24 Stundenrennen von Le Mans teil. Im Sommer 1961 gewann der Wagen mit Zulassung 3000 RW den «Index of Thermal Efficiency». Durch den prestigeträchtigen Le Mans Sieg erhoffte man sich vor allem in den USA gute Absatzchanchen und so entstand der Typ Le Mans, der nun ein wunderschönes GT-Heck ohne die typischen Alpine Finnen trug. 250 Exemplare legte man auf und die Hälfte davon ging auf direktem Wege nach USA. Im Frühling 1962 überführte man für den Automobilsalon in Genf fünf Harrington Le Mans in die Schweiz. Eines der Fahrzeuge wurde in der Halle am Stand der Rootes Gruppe präsentiert. Es handelte sich um dieses Fahrzeug mit der Chassisnummer B91 095 300 DLRX mit dem originalen 1600er Motor, der bis heute mit der Fahrgestellnummer übereinstimmt. Im Jahre 1986 erwarb dann der Vorbesitzer den Wagen in einem Zustand, der nicht mehr concoursfähig war. Die kommenden drei Jahre wurde der Le Mans wieder aufgepäppelt, sprich komplett restauriert. Belege in der Höhe von über CHF 200’000.- von 1986-2017 zeigen, dass bei den Arbeiten nicht gespart wurde. Zwei Rechnungen (2006) über rund CHF 60’000.- für die Revision von Motor, Getriebe und Aggregaten sind ein gewichtiger Teil davon. Man geht davon aus, dass von den 250 produzierten Harrington Le Mans weltweit nur noch etwa 40 Stück existieren. Viele davon sind aber nicht mehr »Matching-Number«. Neben einem höchst seltenen Fahrzeug in einem perfekten Veteranenzustand, welches zudem als Ausstellungsfahrzeug am Genfer Salon 1962 gedient hatte, erwirbt der zukünftige Besitzer eine enorm umfangreiche Belegsammlung, die von 1976 bis 2023 reicht. Zudem Dutzende von Zeitungs- und Magazinartikeln und einen wertvollen Bildband über den Wagen. Der Harrington ist die vergangenen Jahre seit Wiederauferstehung an etlichen, namhaften Veranstaltungen* eingesetzt worden und hat sich als absolut zuverlässig und standhaft erwiesen.
*Sachsen-Klassik, Gaisberg, Eifelklassik, Vernasca Silver Flag und weitere Hill-Climbs im In- und Ausland

Vor 2 Jahren wurden rundum neue Bremsen montiert und die beiden originalen, sehr durstigen Zenith-Vergaser durch einen sauber einstellbaren Weber Doppelvergaser ersetzt. Für die Zenith-Vergaser gibt es schon lange keine Ersatzteile mehr, deshalb war der Umbau die einzig richtige Option. Der Motor läuft mit dem Weber deutlich ruhiger und agiler. Die Originalvergaser können aber jederzeit wieder eingebaut werden, wenn der Fokus auf der Originalität und nicht auf dem Fahren liegt. Der Harrington kann ruhig und gemütlich, aber auch sehr sportlich und spritzig bewegt werden und hat eine ausgesprochen feine und präzise Lenkung, nicht selbstverständlich für ein Fahrzeug aus den frühen Sechzigerjahren. Das Auto ist in der Schweiz als Veteranenfahrzeug eingelöst.

Hier ein PDF mit dem zeitgenössischen Road Test aus der englischen Autocar vom Februar 1962